Tarifvertrag mobiles arbeiten ig metall nrw

Erstens handelt es sich um Investitionen, die in den letzten Jahren gefehlt haben, weil geplant war, den Stahlsektor in das Gemeinschaftsunternehmen mit Tata Steel Europe zu übertragen. Zweitens finanziert die Belegschaft einen großen Teil dieser Investitionen selbst durch Stellenabbau. Drittens hat Thyssenkrupp erst vor vier Wochen sein profitables Aufzugsgeschäft für über 17 Milliarden Euro verkauft. Die IG Metall unterstützte diesen Schritt nicht zuletzt deshalb, weil sie die laufenden Investitionen finanzieren soll. Und schließlich gab es in jedem Tarifvertrag Klauseln, die das Unternehmen – aber nicht die Belegschaft – von allen Verpflichtungen befreien, wenn die wirtschaftliche Situation dies erfordert. Im vergangenen Jahr wurde in einem Tarifvertrag festgelegt, dass jeder Arbeitnehmer entweder Anspruch auf eine Zusätzliche Zahlung von 1.000 Euro oder fünf zusätzliche freie Tage hat. Die Wahlfreiheit ist nun abgeschafft; Die Stahlarbeiter müssen sich die freien Tage nehmen, « um die Kurzarbeit zu reduzieren ». Jetzt, da die Nachfrage einbricht, hat das Unternehmen kurzfristige Arbeit in allen Bereichen angekündigt. Die IG Metall und die Geschäftsführung haben daher auch ohne weiteres eine « Corona-Vereinbarung » geschlossen, bei der die Gewerkschaft eine Erhöhung des Kurzarbeitergeldes auf knapp 80 Prozent der Nettolöhne – was einer Lohnkürzung von fast 20 Prozent entspricht – als Erfolg feiert.

Die IG Metall und der Betriebsrat unter ihrem Vorsitzenden Tekin Nasikkol loben ihre Vereinbarung. Die verbalen Verrenkungen in ihren Informationsflyern sind üble und provokative. « Wir wollten bis Ende März Klarheit und konnten es schaffen », teilt die Gewerkschaft ihren « lieben Kollegen » mit. Mit dem nun abgeschlossenen Zukunftspakt, schreiben sie, « haben wir die Weichen für eine erfolgreiche Zukunft gestellt ». Um den Verzicht auf die kollektiv vereinbarte Zusatzvergütung von 1.000 Euro schmackhaft zu machen, heißt es in der neuen Erklärung der Gewerkschaft, dass « auch die Geschäftsführung, der Vorstand und die Geschäftsleitung einen vergleichbaren Beitrag in der Corona-Krise leisten ». Vor anderthalb Monaten kündigte die IG Metall an, bis Ende März einen sogenannten künftigen Tarifvertrag zu unterzeichnen und zu versiegeln. Nun hat die Gewerkschaft bekannt gegeben, dass der « Tarifvertrag zum Zukunftspakt stahl20-30 » am Dienstagabend erfolgreich abgeschlossen wurde. Coronavirus in Europa: Überlastete Krankenhäuser werden zu Todesfallen [28. März 2020] Die Produktion in den anderen Betrieben wird trotz Infektionsgefahr fortgesetzt. Viele Stahlarbeiter beschweren sich in den sozialen Medien über mangelnde Hygiene- und Gesundheitsschutzmaßnahmen. Während in vielen Bereichen, wie z.B.

den Leitständen, der angegebene persönliche Mindestabstand überhaupt nicht eingehalten werden kann, fehlt vielen alten sanitären Anlagen sogar Seife. Bei der Thyssenkrupp Steel Europe AG (TKSE) erspielt sich die Gewerkschaft IG Metall (IGM) chancenlos und erhöht den Abbau von Arbeitsplätzen. Nun sollen 3.000 statt der ursprünglich 2.000 Arbeitsplätze abgebaut werden. Allen rund 27.000 Beschäftigten werden auch Lohnerhöhungen vorenthalten. Mehrere Anlagen werden geschlossen. Neben dem verstärkten Stellenabbau haben sich der TKSE-Vorstand und die Gewerkschaft IG Metall als Reaktion auf die COVID-19-Krise auch auf Lohnkürzungen geeinigt. Solange es noch Aufträge und Nachfrage gab, müssten die Stahlarbeiter produzieren. Der Betriebsratsvorsitzende des Grobblechwerks, Mehmet Göktas, berichtet in der Lokalpresse, er sei « stolz auf das Team », das unter seiner Leitung « zuletzt die tägliche Transportmenge von 300 auf 1.100 Tonnen erhöht » habe. Schon jetzt versucht die Gewerkschaft, den Abbau von 3000 Arbeitsplätzen als Erfolg darzustellen, weil ihnen im Gegenzug ein « Investitionspaket von 800 Millionen Euro » und « erhöhte jährliche Standardinvestitionen von 570 Millionen Euro » versprochen wurden. Der Abbau von 2.000 Arbeitsplätzen in der Produktion und 1.000 in der Verwaltung wird vor allem den größten Standort in Duisburg betreffen.